In verschiedenen Bereichen der Medizin werden ab einem bestimmten Alter so genannte Vorsorgeuntersuchungen angeboten. Ihr Ziel ist es, aufkommende Unregelmäßigkeiten möglichst frühzeitig zu entdecken. Damit sind sie jedoch keine Vorsorgeuntersuchungen im eigentlichen Wortsinn, da sie nicht der Vorbeugung oder Verhütung von Krankheiten dienen. Vielmehr handelt es sich um Früherkennungsmaßnahmen, die ergriffen werden, um bereits eingetretene Schäden möglichst frühzeitig zu erkennen und so weiterer Verschlimmerung entgegen wirken zu können.
Vorsorge dagegen setzt im Gesunden an. Turnusmäßig nachzusehen, ob der Körper zum Beispiel ausreichend mit Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt ist, auch ohne sich krank zu fühlen, wäre eine Vorsorgemaßnahme – vergleichbar mit einer Inspektion beim Auto. Doch obwohl viele ihr Auto in regelmäßigen Abständen zur Inspektion bringen, um Vorsorge zu treffen, dass sich langfristig keine größeren Schäden einstellen, warten sie im Bezug auf den eigenen Körper ab, bis – im übertragenen Sinne – der TÜV Schäden vermeldet.
Ein Beispiel, das die Bedeutung von echten Vorsorgemaßnahmen deutlich werden lässt:
In ca. 95% der Vollblut-Mineralstoffanalysen in meiner Praxis tritt ein Selenmangel zu Tage. Zwar ist an vielen Stellen zu lesen, dass unser Gemüse aufgrund ausgelaugter Ackerböden nur noch geringe Selenmengen aufweist, doch das Ergebnis dann tatsächlich reihenweise in Bluttests bestätigt zu sehen, zeigt die besondere Dringlichkeit der Problematik auf.
Selen ist übrigens ein für die Schilddrüse sehr wichtiges Spurenelement und auch für die Abwehr Freier Radikaler von tragender Bedeutung.
Machen Sie sich also bewusst:
- Früherkennung ist nicht gleichzusetzen mit Vorsorge. Der Unterschied ist in etwa der gleiche wie zwischen Inspektion und TÜV-Prüfung.
- Früherkennungsmaßnahmen werden von Krankenkassen übernommen, Vorsorgemaßnahmen dagegen nicht – denn die Erstattungsleistung der Krankenkasse beginnt, wenn eine Krankheit eingetreten ist.
Vorsorgemaßnahmen dagegen, die verhindern sollen, dass Krankheiten überhaupt entstehen, obliegen der eigenen Verantwortung.